Meissen: Tasse mit Wedgwood Reliefs
Seltene Tasse der Marcolini Periode mit feinen Biskuit Reliefs in der Art von Josiha Wedgwood
Beschreibung
Die samtig weisse Antike nach Winkelmann und Wedgwood
Zum Angebot kommt eine äußerst rare Tasse aus Meissner Biskuit. Das hoch seltene Modell ist inspiriert durch die Keramiken des Engländers Josiah Wedgwood. Er versetzte kurz vor 1800 mit seinen hoch feinen, sämtlich von der Antike inspirierten, „Jasperwares“ den gesamten Kontinent in eine Euphorie für den eleganten Stil des Neoklassizismus englischer Prägung. Wesentliches Merkmal sind hauchzart geformte Reliefs in unglasiertem Porzellan (bei Wedgwood ist es jedoch die bekannte Jasperware), die auf einen zumeist in kontrastierenden Farben staffierten Grund gesetzt werden. Das Figurenprogramm ist dabei ganz der Antike gewidmet: Es finden sich tanzende Horen, Reigen von Musen, und Göttern ebenso wie Szenen antiker Sagen. Den Figuren ist durchweg ein besonders leichter, stets eleganter Schwung zu eigen, der den Wedgwood Stil der Jahre bis kurz nach 1800 durchzieht und letztlich zum Erfolg verhilft.
Über dieses Stück
Johann Jochachim Winckelmann postulierte nach seinem Aufenthalt in Rom „Die Antike ist Weiss“ – dies antizipierte wohl auch die Meissner Manufaktur und schuf in der hier vorgestellten Tasse ein Kunstwerk ganz im Sinne des frühen Kunsthistorikers. Reigen von Tanzenden Frauengestalten in wehenden Gewändern reihen sich in feinen Reliefs um die Wandungen von Tasse und Unterer. Außergewöhnlich und selten auch die Formgebung der Tasse:
Formal eine Zylindertasse niederer Form, verbindet sich hier ein besonderer Unterbau mit daraus entspringendem Campaner Henkel zu einem Typus von ganz einmaligem Charakter. Ein üppiges Relief von Akanthus umrankt den ansonsten zarten Bandhenkel und wölbt sich mit ihm bis über den Tassenrand. Nach unten hin weitet sich der Henkel zu einer Art Schürze, die den gesamten Sockel der Tasse umfängt und unter dem zylindrischen Korpus weit zurückspringt und schließlich in einem niedrigen, schlichten Standring zu enden. Die Untere hingegen besticht durch ihre schlichte Grunddorm aus flachem Spiegel und steilem Bord, auf dem sich der Figurenfries entfaltet. Ein im Spiegel verlaufendes Perlband akzentuiert die Untere in der Mitte. Ein ebenso schlichter wie raffinierter Einsatz von Gold und Akzenten in Schwarz unterstreicht das durch und durch edle des klassizistischen Entwurfs.
Vergleichsstücke
Ein Vergleichsstück zu dieser Tasse, jedoch mit lavendelblauem Fond, findet sich im Bayrischen Nationalmuseum in München – dort allerdings ohne die dazugehörige Unterschale. Das Victoria & Albert Museum, London, zweigt in seiner Online-Sammlung ebenfalls das Modell von Meissen – in einer Variante mit dunkel hinterlegtem Grund: http://collections.vam.ac.uk/item/O346777/cup-and-saucer-none/
Beschreibung
Die samtig weisse Antike nach Winkelmann und Wedgwood
Zum Angebot kommt eine äußerst rare Tasse aus Meissner Biskuit. Das hoch seltene Modell ist inspiriert durch die Keramiken des Engländers Josiah Wedgwood. Er versetzte kurz vor 1800 mit seinen hoch feinen, sämtlich von der Antike inspirierten, „Jasperwares“ den gesamten Kontinent in eine Euphorie für den eleganten Stil des Neoklassizismus englischer Prägung. Wesentliches Merkmal sind hauchzart geformte Reliefs in unglasiertem Porzellan (bei Wedgwood ist es jedoch die bekannte Jasperware), die auf einen zumeist in kontrastierenden Farben staffierten Grund gesetzt werden. Das Figurenprogramm ist dabei ganz der Antike gewidmet: Es finden sich tanzende Horen, Reigen von Musen, und Göttern ebenso wie Szenen antiker Sagen. Den Figuren ist durchweg ein besonders leichter, stets eleganter Schwung zu eigen, der den Wedgwood Stil der Jahre bis kurz nach 1800 durchzieht und letztlich zum Erfolg verhilft.
Über dieses Stück
Johann Jochachim Winckelmann postulierte nach seinem Aufenthalt in Rom „Die Antike ist Weiss“ – dies antizipierte wohl auch die Meissner Manufaktur und schuf in der hier vorgestellten Tasse ein Kunstwerk ganz im Sinne des frühen Kunsthistorikers. Reigen von Tanzenden Frauengestalten in wehenden Gewändern reihen sich in feinen Reliefs um die Wandungen von Tasse und Unterer. Außergewöhnlich und selten auch die Formgebung der Tasse:
Formal eine Zylindertasse niederer Form, verbindet sich hier ein besonderer Unterbau mit daraus entspringendem Campaner Henkel zu einem Typus von ganz einmaligem Charakter. Ein üppiges Relief von Akanthus umrankt den ansonsten zarten Bandhenkel und wölbt sich mit ihm bis über den Tassenrand. Nach unten hin weitet sich der Henkel zu einer Art Schürze, die den gesamten Sockel der Tasse umfängt und unter dem zylindrischen Korpus weit zurückspringt und schließlich in einem niedrigen, schlichten Standring zu enden. Die Untere hingegen besticht durch ihre schlichte Grunddorm aus flachem Spiegel und steilem Bord, auf dem sich der Figurenfries entfaltet. Ein im Spiegel verlaufendes Perlband akzentuiert die Untere in der Mitte. Ein ebenso schlichter wie raffinierter Einsatz von Gold und Akzenten in Schwarz unterstreicht das durch und durch edle des klassizistischen Entwurfs.
Vergleichsstücke
Ein Vergleichsstück zu dieser Tasse, jedoch mit lavendelblauem Fond, findet sich im Bayrischen Nationalmuseum in München – dort allerdings ohne die dazugehörige Unterschale. Das Victoria & Albert Museum, London, zweigt in seiner Online-Sammlung ebenfalls das Modell von Meissen – in einer Variante mit dunkel hinterlegtem Grund: http://collections.vam.ac.uk/item/O346777/cup-and-saucer-none/
Maße & Gewicht
Höhe samt Henkel: ca. 8 cm
Durchmesser der Tasse: ca. 7 cm
Durchmesser der Untertasse: ca. 13,5 cm
Erhaltung
Sprung am Henkelansatz oben, Goldrand partiell berieben (Details siehe Bilder)
Marken
seltene geritzte Schwertermarke mit Stern im Dreieck für Biskuit-Porzellane der Marcolini-Periode (1774-1817)
siehe auch:
Robert E. Röntgen: Deutsche Porzelanmarken von 1710 bis heute, Battenberg, 6. Aufl., 2007
Literatur
Hermann Jedding: Meißner Porzellan des 19. und 20. Jahrhunderts 1800-1933, Keysersche Verlagsbuchhandlung München, 1981